Wussten Sie - Herz

Es liegt nicht im Interesse von Ärzten, Pharmaindustrie oder der Regierung, die Ängste der Menschen einfach wegzuwischen und Ziele zu verfolgen, die nur für manche von Vorteil sind. Manche Einwände haben auch durchaus ihre Berechtigung, müssen aber unter mehreren Aspekten betrachtet werden.

"Auch geimpfte Menschen erkranken."1

Das stimmt, das kann vorkommen. Nicht jeder Mensch reagiert auf Medikamente gleich gut, Ähnliches kann auch bei Impfungen passieren. Die große Mehrheit entwickelt jedoch eine Immunität. Werden Auffrischungsimpfungen nicht rechtzeitig durchgeführt oder ist die Immunität noch nicht vollständig aufgebaut, kann das auch Auswirkungen auf die Schutzwirkung haben. Im Fall der Grippeimpfung wird oft übersehen, dass banalere, potenziell weniger gefährliche Viruserkältungen nicht in den Impfschutz der Influenzaimpfung eingeschlossen sind.

 

"Massive Impfschäden stellen sogar die Krankheit selbst in den Schatten."1

Der Mythos, dass Impfungen Autismus, Diabetes oder Multiple Sklerose auslösen können, hält sich hartnäckig. Bewiesen konnte diese Theorie noch nie werden, das Gegenteil aber sehr wohl. Auch moderne Impfstoffe können unerwünschte Reaktionen hervorrufen. Meist handelt es sich dabei um Brennen und Rötungen an der Einstichstelle, leichtes Fieber oder grippeartige Beschwerden. Echte, schädliche Nebenwirkungen treten sehr selten auf und stehen in keinem Verhältnis zum Ausmaß an Komplikationen, die bei Nichtgeimpften auftreten. Entschädigungen laut dem österreichischen Impfschadensgesetz werden in durchschnittlich zwei Fällen pro Jahr zuerkannt. Über Details über die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen und die möglichen Komplikationen informiert die Impfstelle oder auch das Gesundheitsministerium.8

 

"Kinderkrankheiten durchzumachen ist besser als dagegen zu impfen."1

Bis heute konnte nicht nachgewiesen werden, dass eine Erkrankung mehr Vorteile bringt als eine Impfung. Impfungen trainieren das Immunsystem, Infektionen können Kinder hingegen in ihrer Entwicklung beeinträchtigen und schwere Komplikationen mit sich bringen. Rund ein Viertel aller Masern-Fälle ist mit Komplikationen verbunden und Keuchhusten ist bei ungeimpften Säuglingen mit einem hohen Risiko verbunden, lebensbedrohliche Komplikationen zu erleiden. 

 

"An Impfungen verdient vor allem die Pharmaindustrie."1

Die Herstellung von Impfstoffen ist relativ aufwendig und sie werden eher selten benötigt. Daher sind Impfstoffe im Vergleich zu Medikamenten eher wenig lukrativ. Sie führen dazu, dass die Menschen weniger erkranken und dadurch auch weniger Medikamente benötigen. Sie helfen also, Kosten zu sparen.

 

"Viele Krankheiten, gegen die geimpft wird, gibt es bei uns doch so gut wie gar nicht."1

Das ist richtig. Bei uns kommen viele Erkrankungen, gegen die geimpft wird, nur mehr selten vor. Sinkende Impfquoten können jedoch dazu führen, dass die Krankheiten wieder vermehrt auftreten, weil es sie anderswo durchaus noch häufiger gibt. Sie werden durch Reisende von Österreich ins Ausland oder umgekehrt eingeschleppt.

 

"Die Wirksamkeit von Schutzimpfungen wurde niemals belegt."4

Nein, das stimmt nicht. Impfstoffe fallen unter das Arzneimittelgesetz und müssen vor ihrer Verwendung von der Europäischen Arzneimittel Agentur (EMA) zugelassen werden. Vor der Zulassung werden die Wirksamkeit und Verträglichkeit nach genauen Kriterien in vier Phasen kontrolliert. Zudem ist die Elimination von Erkrankungen durch Impfstoffe ein Beweis der Wirksamkeit (fast gänzliche Ausrottung der Pockenerkrankung durch konsequente Impfmaßnahmen weltweit).5

 

"Die Grippe ist eine leichte Erkrankung, die keiner Impfung bedarf."

Das stimmt nicht. Mit starken jährlichen Schwankungen kommt es in Österreich zu durchschnittlich 1.000 Grippetodesfällen im Jahr.2 Im vergangenen Jahrhundert fielen den drei großen Grippepandemien weltweit Millionen Menschen zum Opfer. Eine echte Grippe (Influenza) kann schwere Komplikationen mit sich bringen. Vor allem ältere Menschen, kranke Menschen und Schwangere haben ein erhöhtes Komplikationsrisiko, sodass für diese Gruppen die Grippeimpfung dringend empfohlen wird.3 Bei Patienten mit Herzschwäche wurde erkannt, dass sie während Grippe-Epidemien einen deutlichen Anstieg an Spitalsaufnahmen wegen einer schweren Entgleisung ihrer Herzerkrankung erleiden, wenn sie nicht geimpft waren.6 Zudem reduziert eine Grippeimpfung die Sterblichkeit in dieser Patientengruppe signifikant.7

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