Pneumokokken

Pneumokokken sind weltweit vorkommende Bakterien der Gattung Streptococcus pneumoniae, die per Tröpfcheninfektion, also beim Sprechen, Niesen oder Husten, übertragen werden. Eine Infektion mit Pneumokokken bedeutet noch nicht zwingend, dass der Betroffene auch tatsächlich daran erkrankt. Pneumokokken sind bei 40 bis 70 % der gesunden Bevölkerung im oberen Atmungstrakt, also im Nasen-Rachen-Raum, anzutreffen, ohne jedoch Krankheitssymptome auszulösen. Sowohl erkrankte als auch gesunde Menschen mit Pneumokokken können andere anstecken.1

Gefährlich kann die Erkrankung für Säuglinge, Kleinkinder, chronisch Kranke und Personen über 60 Jahre werden. Weltweit sterben pro Jahr etwa 1 Million Kinder an den Folgen einer Pneumokokken-Lungenentzündung.2 In bestimmten Fällen können die Keime teils lebensbedrohende Erkrankungen wie Lungen-, Gelenk- oder Gehirnhautentzündungen, Blutvergiftung oder Herzklappen- und Bauchfellentzündung auslösen.1 Durch Bakterien verursachte Lungenentzündungen bei Senioren werden in den meisten Fällen durch Pneumokokken ausgelöst.3 Im „harmloseren“ Fall verursachen die Bakterien Bronchitis, Mittelohrentzündung oder Nebenhöhlenentzündung. Eine Pneumokokkeninfektion kann so rasch und aggressiv verlaufen, dass selbst durch intensivmedizinische Maßnahmen der Tod des Patienten nicht zu verhindern ist.1

Impfen schützt

Es gibt mehr als 90 verschiedene Pneumokokkenstämme. Die meisten Erkrankungen werden jedoch nur durch wenige Stämme verursacht und gegen diese schützt die Impfung. Eine Impfung kann das Risiko einer Pneumokokkenerkrankung bzw. deren Komplikationen um bis zu 90 % verringern.2Die Pneumokokkenimpfung ist im kostenlosen Kinderimpfprogramm enthalten, wird jedoch auch gesunden Erwachsenen ab dem 60. Lebensjahr, Personen mit erhöhtem Risiko ab 50 Jahren und Personen mit hohem Risiko in allen Altersgruppen empfohlen. Zu den erhöhten Risiken zählen zum Beispiel Rauchen, Alkoholmissbrauch, Hypertonie, Atherosklerose oder chronische Bronchitis. Auch besteht beispielsweise für Menschen mit Immundefekten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krankheiten der Atmungsorgane, Diabetes mellitus, Leberzirrhose, Nierenkrankheiten oder Menschen mit Cochlea-Implantaten ein hohes Risiko .4Ältere Menschen werden häufig durch direkten Kontakt mit Kindern und mit Personen mit Kindern angesteckt. Eine hohe Durchimpfungsrate bei Kindern schützt daher auch ältere Menschen.1

Das Impfschema variiert je nach Alter, Zugehörigkeit zu bestimmten Risikogruppen und bereits erfolgten Pneumokokkenimpfungen. Im Normalfall erfolgt eine zweite Teilimpfung ein Jahr nach der ersten, bei Personen mit hohem Risiko wird alle sechs Jahre aufgefrischt.1

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Impfen ist nicht nur Selbstverantwortung, sondern auch soziale Verantwortung. Menschen, die aus gesundheitlichen oder Altersgründen nicht geimpft werden können, werden durch den Impfschutz anderer geschützt. Außerdem können Krankheiten mittels hoher Durchimpfungsraten ausgerottet werden.