Nebenwirkungen werden in Österreich an das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) gemeldet. Unter den ersten rund 200.000 Impfungen traten lediglich leichte Beschwerden auf wie Rötungen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen oder Müdigkeit. Allergische Reaktionen wurden zehn erfasst. Zu den zehn häufigsten vermuteten Nebenwirkungen gehörten außerdem Schüttelfrost sowie Schmerzen an der Impfstelle (je 35 Meldungen), Übelkeit (33) und Schwindel (31). 28 Personen berichteten über Schmerzen in Extremitäten, 25 über Ausschläge und 22 über Schwellungen von Lymphknoten. Bei elf Impflingen wurden außerdem Beschwerden an den Gesichtsnerven (Fazialisparese bzw. orale Parästhesie) gemeldet. Bei allen trat das Problem nur vorübergehend auf.
Impfung überwiegend unbedenklich
Prim. Priv.-Doz. Dr. Fritz Horak (Bild) vom Arbeitskreis Allergie und Asthma der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) gibt Entwarnung: „Die Impfung mit den derzeit verfügbaren COVID-19-Impfstoffen ist insgesamt für den weitaus überwiegenden Teil der Allergiker und Asthmatiker unbedenklich und daher jedenfalls zu empfehlen“, so Horak, der auch das Allergiezentrum Wien West leitet. Obwohl Patienten mit Allergien oder Asthma kein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf einer COVID-19-Erkrankung haben, sei eine Impfung entsprechend der Indikation dennoch auf jeden Fall sinnvoll und empfehlenswert, erläutert Horak. Patienten mit gut kontrolliertem Asthma, Heuschnupfen, Pollenallergie, Neurodermitis, Urtikaria, aber auch mit Nahrungsmittelallergien, Insektengiftallergien, Kontaktallergien oder Allergien bzw. Unverträglichkeiten gegen Schmerzmittel und Antibiotika haben nach Ansicht des Experten kein erhöhtes Impfrisiko im Vergleich zur gesunden Bevölkerung.
Die Impfung mit den derzeit verfügbaren COVID-19-Impfstoffen ist insgesamt für den weitaus überwiegenden Teil der Allergiker und Asthmatiker unbedenklich und daher jedenfalls zu empfehlen
Prim. Priv.-Doz. Dr. Fritz Horak
Vorsicht bei Vorereignissen
Wer allerdings schon einmal eine Anaphylaxie gegen eine Impfung erlitten hat, der muss dies vor der Impfung dem Arzt mitteilen – ebenso, wenn eine gesicherte Allergie gegen verschiedene Medikamente vorliegt oder eine Mastzellerkrankung besteht.
Horak: „Auch dann kann zumeist geimpft werden. Allerdings wird eine längere Nachbeobachtung empfohlen. Betroffene Personen sollten 15 bis 30 Minuten zur Nachbeobachtung in der Impf-Ordination bleiben. Eventuell wird auch schon eine Vorbehandlung mit Antihistaminika eingeplant werden.“
Bei einer schweren Anaphylaxie auf die erste mRNA-Impfung oder einer bekannten Allergie auf einen der Inhaltsstoffe, sollte nicht mit dem die Allergie auslösenden Impfstoff geimpft werden.
Bild: Lukas Dostal