Tetanus (Wundstarrkrampf) ist eine schwere Erkrankung des Nervensystems, die durch das Gift eines Bakteriums hervorgerufen wird. Der Erreger kommt weltweit vor, und zwar in Erde, Staub, Schmutz sowie menschlichen und tierischen Ausscheidungen. Die Sporen des Erregers gelangen über Wunden in den menschlichen Körper. Selbst winzige, kaum spürbare Verletzungen, ein Dorn oder eine Abschürfung, können den Weg für den Erreger in die Blutbahn ebnen. Eine Infektion mit dem Bakterium löst eine schwere Erkrankung des Nervensystems aus mit einer Starre des Körpers bis hin zu einer lebensbedrohlichen Starre der Atemmuskulatur. Auch heute noch sterben 10 bis 20 Prozent der Erkrankten trotz intensivmedizinischer Behandlung – meist an Atemnot oder Herzversagen.1
Dank einer guten Durchimpfungsrate ist Tetanus in Industriestaaten sehr selten geworden. In Österreich werden jährlich durchschnittlich ein bis zwei Fälle gemeldet. Kinder werden im Rahmen des kostenlosen Impfprogrammes gegen Tetanus geimpft, danach sollte im Zehnjahresabstand eine Auffrischungsimpfung erfolgen. Eine einmal überwundene Tetanus-Erkrankung schützt nicht vor einer erneuten Infektion.1,2
Die Impfung schützt
Ist kein ausreichender Impfschutz gegeben, kann die Erkrankung drei Tage bis drei Wochen nach dem Kontakt mit dem Erreger ausbrechen. Kribbeln und Taubheitsgefühl im Bereich der Wunde sowie Abgeschlagenheit, Unruhe und Kopfschmerzen sind erste Anzeichen. Nach kurzer Zeit kommen starke, schmerzhafte Krämpfe des Kiefers und weiterer Muskelgruppen hinzu. Die Patienten scheinen zu grinsen. Blutdrucksteigerung und Herzrasen können Herz-Kreislauf-Patienten in Bedrängnis bringen, da das Nervensystem involviert ist. Krämpfe des Kehlkopfes und der Brustmuskulatur können so ausgeprägt sein, dass sie zum Erstickungstod führen. Antibiotika werden eingesetzt, um die Bakterien an weiterer Vermehrung zu hindern. Ein Antiserum (Serum mit Antikörpern) soll das Gift unwirksam machen, eine Tetanus-Impfung zur schnelleren Aktivierung der körpereigenen Abwehr ist nur nötig, wenn der Impfschutz nicht vorhanden ist.3,4 Grundsätzlich empfiehlt es sich nicht, erst im Fall einer Erkrankung zu impfen, denn sie kann rasch voranschreiten und zu wenig zeitlichen Spielraum für eine erforderliche Abwehrreaktion des Körpers bieten. Die Sterblichkeit ist bei sehr alten und sehr jungen Patienten am höchsten. Aus diesem Grund ist es essenziell, nicht nur für eine Grundimmunisierung zu sorgen, sondern alle zehn Jahre den Schutz aufzufrischen.
Quellen:
2 Österreichischer Impfplan 2020
4 https://www.msdmanuals.com/de/profi/infektionskrankheiten/anaeroben-bakterien/tetanus