Sicherheit Covid Impfung

Weltweit arbeiten Wissenschaftler und Forscher an rund 150 Impfstoffprojekten gegen das Coronavirus. Jeder dieser Impfstoffe durchläuft bestimmte Phasen in der Entwicklung, die von den internationalen und europäischen Arzneimittelbehörden streng überprüft werden. Bevor ein Impfstoff am Menschen eingesetzt wird, werden im Labor – mit Zellkulturen oder in Tierversuchen – sogenannte präklinische Studien durchgeführt. Zeigt sich hier, dass der Impfstoff wirkt und keine gefährlichen Nebenwirkungen auftreten, wird er zu klinischen Prüfungen mit freiwilligen Studienteilnehmenden zugelassen. Erst nach einem erfolgreichen Abschluss dieser sogenannten „Phase III“, kann ein Antrag auf Zulassung gestellt werden. Für Europa prüft dann die Europäische Arzneimittelbehörde EMA (European Medicines Agency), ob alle Voraussetzungen erfüllt sind, dass der Impfstoff auf den Markt kommen darf. Damit ist aber immer noch kein Ende der Prüfungen in Sicht, denn: Auch wenn der Impfstoff auf dem Markt ist, wird laufend begutachtet und überwacht, wie sich das Produkt bewährt.

Immunsystem auf Touren bringen

Aktuell haben vier Impfstoffentwickler den Antrag auf Zulassung für einen Impfstoff gegen COVID-19 gestellt. Eine Zulassung wurde noch vor Weihnachten erteilt: „Comirnaty“ von Biontech/Pfizer heißt das „Weihnachtswunder“, mit dem in Österreich erstmals am 27. Dezember 2020 eine Patientin in Wien geimpft wurde. Es handelt sich dabei um einen sogenannten mRNA-basierten Impfstoff. mRNA steht für „Messenger-Ribonukleinsäure“. Diese chemische Verbindung in den Zellen enthält den „Bauplan“ für ein Eiweiß, das sich auf der Oberfläche des Coronavirus SARS-CoV-2 befindet. Im Zuge der Impfung gelangt die mRNA in die Zellen des Körpers, wo für eine kurze Zeit das Corona-Protein (S-Protein) hergestellt wird. Das heißt, der Körper baut einen Teil des Coronavirus nach. Dieser Teil reicht gerade aus, um das Immunsystem so weit anzuregen, Abwehrstoffe gegen diesen Fremdkörper zu entwickeln. Kommt dann die geimpfte Person später in Kontakt mit dem „echten“ Coronavirus, ist das Immunsystem bereits so gut trainiert, dass es sofort gezielt auf Abwehr schalten kann.

Bei dem aktuell in Österreich zugelassenen Corona-Impfstoff sind in den Studien bei weniger als 1 % der Teilnehmenden meist harmlosen Schwellung der Lymphknoten aufgetreten.

Dazu ist im Abstand von zwei Wochen jeweils eine Spritze mit einer Impfdosis erforderlich. Die Wirksamkeit dieses Impfstoffs wurde in einer Studie mit knapp 44.000 Teilnehmenden untersucht. Sie waren zwischen 12 und 91 Jahren alt. Etwa 40 % waren älter als 55 Jahre. Die Personen entsprachen der Durchschnittsbevölkerung: Neben Gesunden nahmen auch Personen mit leichteren Erkrankungen oder chronischen Krankheiten teil. Ausgeschlossen waren Personen mit sehr schweren Erkrankungen, einer starken Immunschwäche, jüngere Kinder und Schwangere.

 

Keine Angst vor Nebenwirkungen

Nach jeder Impfung können Nebenwirkungen auftreten. Immerhin wird der Körper aufgefordert, das Immunsystem auf Abwehr zu schalten damit signalisiert er, dass diese Arbeit in vollem Gange ist. So können zum Beispiel leichte Rötungen der Einstichstelle auftreten oder auch milde Symptome der Erkrankung, gegen die diese Impfungen wirkt. Bei dem aktuell in Österreich zugelassenen Impfstoff sind in den Studien bei weniger als 1 % der Teilnehmenden meist harmlosen Schwellung der Lymphknoten aufgetreten. Wichtig ist es, beim Aufklärungsgespräch mit dem Arzt, der die Impfung vornimmt, über diese Risiken zu sprechen. Es ist auch wichtig, dem Arzt von allergischen Reaktion oder Atemproblemen nach einer früheren Impfung zu berichten. Auch wenn Sie Angst vor einer Spritze haben oder sich unwohl fühlen, sollten Sie das auf jeden Fall ansprechen. Wer zum Zeitpunkt der Impfung krank ist oder Fieber hat, darf nicht geimpft werden.

HINWEIS

Ein Überblick über den aktuellen Stand der Impfstoffentwicklung wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unter https://www.who.int/publications/m/item/draft-landscape-of-covid-19-candidate-vaccines zur Verfügung gestellt.

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Impfen ist nicht nur Selbstverantwortung, sondern auch soziale Verantwortung. Menschen, die aus gesundheitlichen oder Altersgründen nicht geimpft werden können, werden durch den Impfschutz anderer geschützt. Außerdem können Krankheiten mittels hoher Durchimpfungsraten ausgerottet werden.